2024 zeigt der Kunstraum Limbo drei Ausstellung von jungen Künstler:innen zum Thema «Im Schatten der Nacht».
Was am Tag klar erscheint, verbirgt sich des Nachts – die Nacht macht uns blind. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb werden nicht wenige Menschen in diesem Zeitraum ungleich schöpferischer. Was passiert, wenn sich der Nachtschleier über den Tag legt und die Katzen grau werden? Viele Mythen und Bräuche drehen sich um die Nacht, von den Raunächten bis hin zur Walpurgisnacht. Welchen Kreaturen gehört die Nacht?
Im Laufe der Zeit haben sich die Möglichkeiten der Nacht gewandelt. Die Erfindung der Elektrizität brachte nicht nur mehr Licht, sondern auch mehr Sicherheit in die Nacht, machte sie geregelter, überwachbar und kommerziell nutzbar.
Wer fühlt sich sicher? Wer hatte damals, hat heute die Möglichkeit, durch die Dunkelheit zu streichen oder sich die Nächte bis zum Morgengrauen um die Ohren zu schlagen?
Die Nacht signalisiert dem Körper Regeneration, Schlaf und Traum. Möglichst erholsam soll der Schlaf sein, um am Tag wieder produktiv durchzustarten. Nicht alle jedoch haben das Privileg, in der Nacht schlafen zu können. Wer die Nacht wach und aktiv gestaltet und einer Arbeit nachgeht, wird unweigerlich zum Schattenmenschen. Oft ungesehen arbeiten Menschen in der Nacht in Fabriken, reinigen Strassen, leisten Care-Arbeit, bewachen Gebäude oder unterhalten jene, die nicht schlafen können oder wollen und arbeiten in Clubs und Bars.
Nicht zuletzt sind auch das Riffraff und das Limbo vom Nachtleben geprägte Orte: Wenn die Lichter in den fensterlosen Räumen gelöscht werden, tauchen wir ab in eine andere Welt und durchwachen so einen Teil der Nacht.